Wiesenkümmel

Wiesen-Kümmel lat. Carum carvi, meist einfach Kümmel, Wiesen-Kümmel oder Gemeiner Kümmel genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Weitere Bezeichnungen sind Brot,- Feld,- Mattenkümmel, Kimm, Kömm oder Kümm.

Der Name soll auf das arabische Wort „karawya“ (= Samen) zurückgehen, aus dem im lateinischen „cuminum“ entstand. Der Wiesenkümmel hieß im frühen Mittelalter „careium“ und „careum“, altenglisch „cymen“ und mittelhochdeutsch wurde daraus dann „kümel“.

Der Wiesen-Kümmel ist in Vorderasien und den Mittelmeerländern beheimatet. Die Verbreitung erstreckt sich über ganz Europa und die gemäßigten Zonen Asiens bis Tunesien, Indien, Bhutan, Nepal, Sibirien und Pakistan. Wild wächst Kümmel gern auf Trockenwiesen, Weiden und an Wegrändern und kommt in Gebirgshöhen von bis zu 1900m vor. Er liebt sonnige Standorte und tiefgründige bzw. eher lehmige Böden. Seine Blüten locken vielerlei Insekten an. Die Blätter des Kümmels haben einen milden Geschmack, der Petersilie und Dill ähnlich, aber dennoch einzigartig ist.

Wiesenkümmel ist vermutlich die älteste Heil- und Gewürzpflanze Europas.

Er wirkt erwärmend, magenstärkend, harntreibend und verdauungsfördernd. Im besonderen ist seine krampflösende Eigenschaft hervorzuheben und sein reiches Angebot an mineralischen Spurenelementen, wie überdurchschnittlich viel Kalium, Magnesium und Calcium welche wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, die Nervenfunktion und dem Aufbau von Knochen und Zähnen sind. Auch Eisen ist reichhaltig im Kümmel zu finden.

Hauptbestandteil und Aromaträger des in den Früchten (botanisch korrekt handelt es sich um Kümmelfrüchte) enthaltenen ätherischen Öls ist D-Carvon (bis zu 95 %).

Weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Limonen, Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure, Chinasäurederivate) und ein wenig Cumarine, Gerbstoffe und Harze machen ihn zu einer wertvollen Nahrung, insbesondere wirkungsvoll im Bereich der Verdauung. Auf die gesamte Muskulatur hat er entspannende Wirkung, was im Bereich der Verdauungsorgane Blähungen vorbeugt. Auf die Atemwege wirkt er desinfizierend. Des Weiteren regt der Wiesenkümmel den Appetit, sowie den Milchfluss an.

Die Wirkungen des Kümmels gleicht denen von Anis und Fenchel, wodurch diese drei auch ein unschlagbares Team bilden. Der Kümmel wirkt insgesamt verdauungs- und auswurffördernd, schleimlösend, antimikrobiell und antifungal.

In der mittelalterlichen Pflanzenheilkunde wurde der Kümmel als Mittel gegen Druck- und Völlegefühl, Blähungen, Koliken und Erbrechen empfohlen. In der Walachei (Rumänien) war es früher Brauch, Windeln der Kinder zum Schutz vor Erkältung mit Kümmelsamen zu räuchern. Die Volksmedizin empfiehlt den Kümmel auch als Mittel bei Rheuma, Kopf- und Zahnschmerzen und versichert, daß sie sich durch Auflage eines angewärmten Kümmelsäckchens lindern lassen.

Die Beliebtheit des Kümmels findet auch in alten Spruchweisheiten ihren Niederschlag. So machten sich die Bräute den Spruch zu eigen: „Ich habe Kümmel und Dill, mein Mann muss tun was ich will!”. Auf diese Weise gaben sie ihrem Bräutigam zu verstehen, sich in der Ehe nicht unterdrücken zu lassen. Man glaubte, im Geruch des Kümmels liege etwas Geheimnisvolles; Waldweiber und Zwerge könnten durch ihn vertrieben werden.

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