Wiesenkerbel

Der Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kerbel (Anthriscus) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Der Wiesenkerbel, auch genannt Bäumlikraut, Heustengel, wilder Körffel, Korbelkom oder wie man bei uns in der Eifel sagt: Pferdskümmel, erinnert mit seinem Aroma an Petersilie, Kümmel und Möhre. Mit der Möhre ist er tatsächlich auch verwandt, genauso wie mit Dill. Früher wurde das vitaminreiche Kraut zu Heilzwecken verwendet.

Der Wiesenkerbel kam bei Leberproblemen, Appetitlosigkeit, Nierensteinen und allgemein bei Verdauungsstörungen zum Einsatz. In der Volksmedizin wurde ein Tee aus Wiesenkerbel zur Entgiftung verwendet und bei Frühjahrskuren eingesetzt.

Die heimische Wildpflanze Wiesenkerbel ist in Mitteleuropa häufig und weit verbreitet. Er kommt von den Tallagen bis an die Baumgrenze der Alpen vor.

Der Wiesenkerbel ist der erste Doldenblütler, der bei uns im Jahresverlauf zu blühen beginnt. Als Stickstoffzeiger blüht die Wildstaude im Mai zusammen mit dem scharfen Hahnenfuß auf gedüngten Fettwiesen. Darüber hinaus weisen ihn die botanischen Zeigerwerte nach Ellenberg als Frischezeiger aus, was den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens angeht.

Anthriscus sylvestris wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten in frischen, nährstoffreichen Wiesen und Weiden, die gern auch lehm- und tonhaltig sein sollten, aber trotzdem tiefgründig. Des Weiteren findet man ihn an Wald-, Weg- und Gebüschrändern, Heckensäumen sowie auf nährstoffreichen Bergwiesen und in Hochstaudenfluren.

Wertvoll sind sein Nektar der Scheibenblumen auch für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Insekten aller Art.

Im Wiesenkerbel findet das Pferd Cumarine, Beta-Carotin, Mineralsalze, Vitamine (v. a. Vitamin A & C) Bitterstoffe, ätherische Öle und den sekundären Pflanzenstoff Apiin, der zu den Flavonglykosiden gehört.

Die enthaltenen Bitterstoffe fördern die Bildung von Magen- und Gallensaft. Nachgesagt wird dem Wiesenkerbel schweißtreibende, blut- und hautreinigende, antioxidative, verdauungsfördernde, entgiftende, stoffwechselfördernde, magen- und gallensaftanregende und harntreibende Eigenschaften.

Beim Sammeln in der Natur sollte man aber unbedingt auf die Verwechslungsmöglichkeit mit dem sehr ähnlichen, aber auch hochgiftigen Gefleckten Schierling (Conium maculatum) und der giftigen Hundspetersilie achten. Daher nur pflücken, wenn man sich ganz sicher ist.

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