Spitzwegerich

Der Spitzwegerich, lat. Plantago lanceolata, wird auch Spießkraut, Lungenblattl, Heufressa, Hundsrippen, Lämmerzunge, Rippenkraut, Roßrippe, Spitzfederich oder Schlangenzunge genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört. Er war ursprünglich nur in Europa beheimatet, inzwischen ist er weltweit verbreitet.

Der Name beschreibt das Aussehen, sowie das Vorkommen der Pflanze: spitz zulaufende Blätter und ein Wachstum an Wegesrändern.

Er kommt auch häufig in Fettwiesen vor, im besonderen aber an Feld - und Straßenrändern, an den Wald angrenzenden Wegen und in und an Äckern. In den Allgäuer Alpen steigt er am Hochtannberg in Vorarlberg bis zu 1750 m Meereshöhe auf.

Die Geschichte des Heilkrauts geht zurück bis in die Antike. In Mangelzeiten nach den beiden Weltkriegen und während der Weltwirtschaftskrise war Salat aus wildwachsendem Spitzwegerich ein beliebter Ersatz für unerschwingliches oder nicht erhältliches Grünzeug.

Ernten und Sammeln kann man ihn am besten von Anfang April bis Ende August.

Der Spitzwegerich wurde im Herbst 2013 aufgrund der in ihm enthaltenen antibakteriellen und blutstillenden Wirkstoffe zur „Arzneipflanze des Jahres 2014“ gewählt.

Der Wegerich führt dem Körper wichtige Mineralsalze und Spurenelemente zu.

Wissenschaftlich anerkannt sind nur die Blätter, obwohl die Wurzeln nicht weniger Nährstoffe enthalten.

Den allermeisten wird er als Wunderwuzzi für die Atmungsorgane bekannt sein, da er nicht nur antibakteriell wirkt, sondern auch schleimlösend, auswurffördernd und gleichzeitig reizmildernd im Halsbereich durch die reichlich enthaltenen Schleimstoffe.

Letztere legen auf die Mund- und Rachenschleimhäute, sowie auf die Magen- und Darmschleimhäute einen Schutzfilm, was besonders bei Magengeschwüren, Reizungen der Magenschleimhaut, bei Durchfall und Heustaub empfindlichen Pferden interessant ist. Die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe unterstützt zudem den Aufbau einer natürlichen Barriere gegen Eindringlinge wie Bakterien, Pilze oder Keime und ist, zusammen mit den Bitterstoffen, wertvoller Helfer für eine gesunde Verdauung, ohne Kotwasser.

Zusammen mit den Gerbstoffen und den Iridoidglykosiden (Aucubigenin entsteht durch Hydrolyse mittels Beta-Glucosidasen aus Aucubin) werden Entzündungen eingedämmt, innerliche, kleine Blutungen gestillt, die Darmflora stabilisiert und leichte Schmerzen gelindert. Gerade für Pferde mit einer Stoffwechselstörung oder Gefahr dazu, ist die Aufnahme von Gerb- und Bitterstoffen wichtig. Diese, sowie die Chlorogensäure regen die Produktion der Gallensäfte und die Leberfunktion an. Das enthaltene Asperulousid wirkt vor allem krampflösend, das Catalpol immunstimmulierend und die enthaltene Kieselsäure stärkt insbesondere die Lunge. Der Kieselsäuregehalt macht den Spitzwegerich außerdem interessant für die Haut. Da im chinesischen Denken Haut und Lunge zusammen hängen, wird der Einsatz von Spitzwegerich für die Haut noch interessanter.

Stichwort Haut: Zink hat die Rossrippe auch noch reichlich zu bieten, ebenso wie das Provitamin A für Haut, Fell und Nerven, das Vitamin C zur Stärkung der Zellen u. köpereigenen Widerstandskräfte, der Neutralisierung freier Radikale bzw. Hilfe bei oxidativem Stress. Blutgefäße u. Kapillaren werden mit Hilfe des Vitamins C aufgebaut und die Synthese der Collagenfasern wird positiv beeinflusst. Vitamin C unterstützt die Leber, die Haut u. das Hufhorn. Und nicht zuletzt enthält das Spiesskraut auch Vitamin K und Kalk für den Knochenstoffwechsel.

Des Weiteren liefert der Spitzfederich Eisen für die Blutbildung, Kaliumsalze für Nerven, Muskeln und zur Unterstützung der Verdauung von Kohlenhydraten, sowie bei Enzymreaktionen. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe Flavonoide, sowie die ätherischen Öle und wertvolle Chlorophyllarten wirken zusätzlich immunstimulierend, vitalisierend, sowie verdauungsfördernd. Die Saponine verbessern u.a. die Resorption anderer Inhaltsstoffe.

Der Spitzwegerich wirkt insgesamt antibiotisch, antioxidativ, antiviral, blutreinigend, appetitanregend und kann das Immunsystem, sowie den Stoffwechsel des Pferdes stärken. Außerdem unterstützt er die Entgiftungsfunktion der Leber und ist hilfreich im Bereich der Verdauung.

Der Spitzwegerich ist auch ein erste-Hilfe-Helfer aufgrund der adstringierenden, antimikrobiellen und blutstillenden Wirkung des frischen Pflanzensaftes, welcher zur Behandlung kleiner Wunden genutzt werden kann.

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