Wolliges Honiggras
Das wollige Honiggras (Holcuslanatus), das auch Bottermeddel, Honigmeddel, Honigschmale, Pein, Sametschmale und Zuckerschmale genannt wird, ist in ganz Europa, in West-Asien, Nordafrika und Makaronesien verbreitet. In Nordamerika und anderen Gebieten der Welt mit gemäßigtem Klima ist es ein Neophyt. In Deutschland ist das witten Meddel, wie es auch genannt wird, überall verbreitet, vom Flachland bis in Höhenlagen von etwa 900 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt es im Tiroler Teil bis zu 1150 Metern Meereshöhe auf.
Das fruktanarme Süssgras (Poaceae) ist vergleichsweise anspruchslos und wächst auf nahezu allen trockenen bis nassen Böden von schweren Lehmen bis zum Sand. Am Besten gedeiht es auf Feuchtwiesen und Weiden auf grundfeuchten, humosen, mäßig nährstoffreichen, leicht sauren Lehm- und Tonböden. In tieferen Lagen kommt es vorwiegend in Sumpfdotterblumenwiesen (Calthion) vor und bildet dann mit seinen lila Blütenrispen einen tollen Anblick. Zuweilen wächst es auch in Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen, Trocken- und Halbtrockenrasen sowie in Laub- und Nadelwäldern auf sauren, nährstoffarmen Böden.
In der Heuernte ist das wollige Honiggras bei vielen Landwirten gar nicht so beliebt, da es in der Trocknung stark an Masse verliert und die Gesamtmenge, je nach Anteil des Honiggrases, dadurch am Ende reduziert wird. Auf der Weide wird es lieber im jungen Zustand von den Pferden gefressen.